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miniki die perfekte Tarnküche

Gotland ist eine beliebte Ferieninsel. Das Klima ist mild und die Natur artenreich. Sowohl die raue Küste mit ihren schroffen Felsen und einsamen Sandstränden als auch die windgepeitschte Landschaft mit ihren Sümpfen und weitläufigen Wäldern laden zu stundenlangen Spaziergängen und Fahrradtouren ein. Doch Vorsicht! Auf Gotland sind die Dinge nicht immer das, was sie zu sein scheinen. 

Mysteriöse Erdhügel 

Dort gibt es zum Beispiel jede Menge Erdhügel, die in Wirklichkeit keine sind – sondern in den Kaltstein gegrabene Bunker. Sie sind ein Erbe des Kalten Krieges, als der Norden der Insel aufgrund seiner strategischen Lage militärisches Sperrgebiet war. Mittlerweile ist das Militär abgezogen, aber die Bunker sind geblieben. Jahrzehntelang gaben sie sich als etwas aus, was sie nicht waren. Doch nun enthüllen sie ihr Geheimnis und verwandeln sich dabei in etwas Neues. 

Gebäude Nr. 8 in Bungenäs 

Ein gelungenes Beispiel ist das Gebäude Nr. 8 in Bungenäs auf der nördlichen Halbinsel. Das schwedische Architekturbüro Skälsö baute den Bunker zu einem lichtdurchfluteten Sommerferienhaus um. Dazu gruben sie die nach Süden und zur See gewandte Seite aus, schnitten die meterdicke Wand auf und fügten eine Glasfassade ein. Der dabei entstandene Vorplatz wurde mit einer Kalksteinmauer eingefasst und dient als Terrasse.  

Minimale Eingriffe 

Auch im Inneren griffen die Architekten nur minimal in die Bunkerstruktur ein. Die rauen Oberflächen der Wände und Decken wurden beibehalten und lediglich abgewaschen. Das Mobiliar besteht weitgehend aus Restbeständen des Militärs. Sogar die neue Küche, eine miniki, ist eine Hommage an die frühere Funktion des Sommerhauses als Bunker. Denn auch sie macht sich unsichtbar und gibt sich dem Besucher nicht als Küche zu erkennen.  

Die perfekte Bunkerküche 

Der klare monolithische Körper der miniki integriert sich so perfekt in die innere Struktur des Bunkers als sei sie ein Teil von ihr und schon immer dagewesen. Ihre Funktionen tarnt sie mit einer Haube, unter der das Induktionskochfeld und das Spülbecken versteckt werden, sobald sie nicht gebraucht werden. Selbst die Oberfläche folgt dem Prinzip der Tarnung und ist in einem Camouflage ähnlichen Grün gehalten. Das macht die miniki zur perfekten »Bunkerküche«.  

Casa invisible